Motorschaden durch defekte NGK-Zündkerze

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  • Hallo Leute,

    seit Freitag habe ich leider einen Motorschaden an meiner MT-07 Baujahr 2019 (23.000 km Laufleistung, an sich tip top gepflegt) und habe nun Fragen zwecks des weiteren Vorgehens.


    Was ist passiert?

    Bei Vollgas im sechsten Gang habe ich bemerkt, dass der Motor nicht mehr zieht (der Topspeed des Bikes ist war noch lange nicht erreicht, deshalb erschien mir das komisch). Ich bin dann sofort vom Gas gegangen weil ich dachte, dass ggf die Kumplung rutscht.:denk Diese habe ich dann am Rad beim Kupplungshebel leicht nachgestellt und angefangen den Motor "kalt" zu fahren, weil mir das Ganze suspekt vorkam. Als ich dann ca. eine Minute später, nach einer Abfahrt, an eine Ampel kamen ist mir jedoch aufgefallen, dass der Motor im Stand unrund läuft und die Leerlaufdrehzahl zu gering ist. Mein erster Gedanke war, dass ggf eine Zündkerze leicht defekt ist (war bei meinem Auto schon mal der Fall). Darauf hin entschloss ich mich auf direktem Weg und "schonend" nach Hause zu fahren, da der Motor ja an sich noch lief. Und im Falle, dass die Zündkerze komplett den Geist aufgeben würde, ich einfach liegen bleiben würde... Die Entscheidung war im Nachhinein falsch.:ditschDenn auf dem Weg gabe es ein quietschendes, metallenes Geräusch und mein Hinterrad hat blockiert. Sofort habe ich die Kupplung gezogen, den Killswitch betätigt und bin mit Schwung noch in eine Seitenstraße gerollt. Erster Gedanke: Kolbenfresser.:geschockt Mein Bike ließ sich natürlich nicht mehr starten und wurde dann vom ADAC zu mir nach Hause transportiert. Dort habe ich direkt den Fehlerspeicher ausgelesen und auf einen Fehlercode hinsichtlich Zündaussetzer etc. gehofft. Der Fehlerspeicher war jedoch leer. Darauf hin habe ich die Zündkerzen rausgeschraubt (der Motor war schon längst kalt).

    Die Zündkerze des rechten Zylinders sieht gut aus (rehbraun):

    Zündkerze okay.jpg

    Wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist, ist ein Teil (Elektrode?) der linken Zündkerze jedoch abgebrochen und in den Brennraum gefallen.

    Defekte Zündkerze.jpg

    Defekte Zündkerze2.jpg

    Meine Vermutung ist, dass das die Ursache für das Blockieren des Motors war und nicht ein defektes Ventil oder ähnliches. Motoröl war selbstverständlich genügend drin - wie gesagt an sich ein top gepflegtes Bike. Dass die defekte Zündkerze zu 100% die Ursache ist konnte ich bisher noch nicht verifizieren, da ich kein Endoskop habe, um in den Motor zu schauen. Somit konnte ich auch noch nicht das volle Schadenausmaß sehen... :weia

    Die Zündkerzen hatte ich das erste Mal bei ca. 4.000km gewechselt. Grund hierfür war, dass ich bei dieser Laufleistung das Bike vom Vorbesitzer übernommen habe und ein bisschen mehr über den Zustand des Motors herausfinden wollte. Denn wenn etwas "suspekt" gewesen wäre hätte ich noch ca. 6 Monate von der zweijährigen Herstellergarantie gehabt. Gekauft hatte ich die neuen NGK-Zündkerzen bei Louis.

    Laut Handbuch sollen ja alle 10.000km der Elektrodenabstand überprüft, und nach 20.000km die Zündkerzen ausgetauscht werden. Bei 14.000km habe ich das zweite Mal die Zündkerzen erneuert, denn wenn man sie mal in der Hand hat, dann kann man sie auch direkt austauschen und bleibt wegen sowas nicht liegen (zumindest in der Theorie). Gekauft hatte ich die NGK-Zündkerzen wieder bei Louis. Die nächste Überprüfung der Zündkerzen wäre also erst in 1.000km fällig, bzw ein Austausch erst in 11.000km.:0plan
    Mein Motorrad ist wie oben beschrieben aus dem Baujahr 2019. Sämtliche Wartungen wurden alle rechtzeitig und anhand der Reperaturanleitung vom Bucheli Verlag (Band 5310) von mir durchgeführt.


    Nun zu meinen Fragen:
    Hatte jemand von euch schon einmal einen Motorschaden bei der MT07? Falls ja, wie ist der Schaden entstanden bzw. worauf war er zurückzuführen?
    Wen habt ihr kontaktiert? Gab es von Seiten Yamahas eine Kulanzregelung?
    Wie seid ihr allgemein vorgegangen?
    Was würdet ihr mir raten, wie ich weiter vorgehen soll?
    (Wie bereits erwähnt, die Wartungen wurden nicht bei Yamaha durchgeführt).

    Ich habe mir überlegt, den Motor selber auszubauen, zu zerlegen, die defekten Teile zu ersetzen und das Ganze mit Videos zu dokumentieren. Damit möchte ich jedoch erst beginnen, wenn ich tatsächlich auf dem Schaden sitzenbleibe.

    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe, sowie Einschätzung und weiterhin eine gute und vorallem sichere Saison!

  • DirkV 20. August 2024 um 18:01

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin,
    hast du eine Theorie, durch was die Masseelektrode an der beschädigten Kerze so lang nach unten gezogen worden ist? Die Mittelelektrode ist weg oder Keramik vom Isolator abgeplatzt? So in 2D im Foto ist das etwas schwer zu deuten.

    Ich habe die Kerzen 2x nach je 20.000 km gewechselt und sonst nie angefasst (2. Wechsel bei Ventilspielkontrolle durch Profi). Die Elektroden waren jedes Mal noch ok und die Abstände in der Toleranz. Öfter als zu den Wechselintervallen sehe ich aktuell keinen Grund da was anzufassen. Aber nun egal.

    Wenn der Motor aus der Fahrt raus voll blockiert hat kann ja bis runter zum Pleuellager alles fritte sein. Dass sich das der Hersteller bei Verdacht auf Fehler einer Zündkerze aus dem Zubehör ans Bein bindet im Jahre 2024 kann ich mir nicht vorstellen. Wäre aber super vom Hersteller :herz
    Die größte Erfolgschance auf ein vernünftig laufendes Motorrad sehe ich subjektiv in einem privat beschafften Austauschmotor, mit entsprechendem Restrisiko.

    An so einen richtigen Motorschaden wie Deinen kann ich mich gerade nicht erinnern..
    Was es ab und an, auch hier, mal gab war ein Verrutschen dieser Keile, die das Ventil oben halten. Eventuell in Verbindung mit Quickshifterbetrieb, man weiß es nicht genau: RE: Auslassventil durchgehend offen

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    Ist die Zündkerze vor dem Einbau herunter gefallen? Dadurch könnte der Zündbogen (nennt man das so?) und die Keramikteile einen Haarriss bekommen haben. Ich bin bei Gonzo, bei selbst durchgeführten Kerzenwechsel wird Yamaha oder ein Händler dafür nicht gerade stehen.

    Gruß Dirk

  • Bei Vollgas im sechsten Gang habe ich bemerkt, dass der Motor nicht mehr zieht (der Topspeed des Bikes ist war noch lange nicht erreicht, deshalb erschien mir das komisch). Ich bin dann sofort vom Gas gegangen weil ich dachte, dass ggf die Kumplung rutscht.:denk Diese habe ich dann am Rad beim Kupplungshebel leicht nachgestellt und angefangen den Motor "kalt" zu fahren, weil mir das Ganze suspekt vorkam.

    ...

    Denn auf dem Weg gabe es ein quietschendes, metallenes Geräusch und mein Hinterrad hat blockiert. Sofort habe ich die Kupplung gezogen, den Killswitch betätigt und bin mit Schwung noch in eine Seitenstraße gerollt.

    Hmh, ein wenig seltsam finde ich, dass man wegen einer vermuteteten rutschenden Kupplung am Rad beim Kupplungshebel nachstellt. Und wenn der Gang eingelegt ist, die Zahnräder also greifen, passiert nichts mehr mit der Kupplung. Mit dem Rad wird der Abstand des Hebels zum Griff nachgestellt. Mit dem Drehrad am Zug wird das Spiel eingestellt, welches man hätte vergrößern müssen. Spricht jetzt nicht für ein ausreichendes Verständnis dieser Materie, das ist aber sicherlich bei diesem Schaden ohne Belang. Das deutet für mich allerdings eher darauf hin, dass du das Motorrad zur Diagnose in eine Fachwerkstatt bringen solltet.

    Ich vermute (weiß es also nicht sicher), dass die MT-07 auf einem Zylinder alleine gar nicht läuft, weiß das aber nicht sicher. Damit würde je nach eingelegtem Gang bei einem plötzlichen Versagen einer Zündkerze das Hinterrad auch blockieren. Die Zündkerze hat daher wahrscheinlich noch teilweise funktioniert (unrunder Motorlauf), bis sie dann den Geist plötzlich aufgab.

    Da die Zündkerzen selbst gewechselt wurden, dürfte kein Hersteller eine Haftung übernehmen, weder Yamaha noch der Hersteller der Zündkerze. Wie geschrieben könnte die Zündkerze runtergefallen sein und dadurch eine Beschädigung erhalten haben.

    Wenn ein Stück Zündkerze (welches nicht kompressibel ist) in den Brennraum gefallen ist, wird der Kolben kurz vor dem oberen Totpunkt verklemmt, das Hinterrad blockiert sofort. Ob es Schäden an Kolben, Brennraum, Ventilen oder Pleuellagern gegeben hat, muss eruiert werden, Diskussionen bezüglich eines Tauschmotors sind vorher meiner Meinung nach wenig sinnvoll.

    Wenn der Kolben im Getriebeleerlauf durch die Zündkerzenöffnung nach unten gedrückt werden kann, könnte man mit einem Endoskop versuchen, den Schaden zu begutachten. Der Fremdörper muss aber raus. Hängt er am Zylinderkopy und liegt nicht auf dem Kolben, muss der Zylinderkopf demontiert werden.

    Bei einem 5-Jahre alten Motorrad ist ein Austauschmotor von Yamaha kostenmäßig nicht sinnvoll. Das sind üblicherweise keine neuen, sondern generalüberholte Motoren.

    Gruß

    Klaus

  • Wenn die Zündkerze einfach nur ausfällt, sollte der eine Zylinder auf jeden Fall reichen KlausB soviel Reibung und Pumpverluste macht der eine Zylinder nicht, dass der andere das nicht packt. Läuft halt wie ein Sack Nüsse dann. Hinterrad blockieren durch fehlende Zündung auch auf keinen Fall. Sonst würde ja jedes Mal das Rad blockieren, wenn man das Gas komplett weg nimmt.

    Ich glaube nicht wirklich, dass das nur die Zündkerze war. Kopf und Kolben sind Alu, die Masse-Elektrode ist aus festerem Metall und sollte sich dann einfach in Kopf und Kolben reindrücken. Ist auch nicht so dick, dass das nicht ausreichend gehen sollte. Motorschaden ja, aber nicht mit blockierendem Rad aus voller Fahrt. Für den Bruchteil einer Sekunde vielleicht, aber nicht so, dass man drauf reagieren muss. Passt auch nicht dazu, dass die Mittelelektrode und der Isolator so aussehen. Isolater kann auch mal brechen und Probleme machen, aber passt für mich auch nicht wirklich zu dem beschriebenen Fehlerbild. Meine Vermutung ist eher ein abgerissenes Ventil, das dann auch die Zündkerze platt gekloppt hat.

    Ist aber wie gesagt nur eine Vermutung. Wenn du den Motor auseinander nimmst (spricht ja nichts dagegen), wäre es auf jeden Fall interessant zu sehen, was wirklich geschehen ist.

    Ich glaube ein Austauschmotor ist vermutlich simpler. Für den Kolbentausch, der auf jeden Fall erforderlich ist, muss das Pleuel raus. Da brauchst du dann schonmal einen guten Drehmomentschlüssel, damit du nicht als nächstes einen Pleuellagerschaden hast. Und die Ersatzteile sind auch nicht günstige. Je nach Menge an Spänen sollte auch alles auseinander und dann müssen einige Schrauben getauscht werden usw. - artet schnell aus. Erstrecht, wenn man auch noch Werkzeug kaufen muss.

  • Servus,

    vielen Dank für eure schnellen Antworten!
    Ich habe gerade eben mit einer Werkstatt in der Nähe gesprochen und darf vor Ort mit deren Endoskop mal in den Brennraum schauen. Nun bin ich am Organisieren wann ich das Bike hin und zurück bekomme (mein Cousin hat einen Anhänger). Sobald ich das Schadenbild gesehen habe gibts natürlich ein Update.

    Bzgl. Austauschmotor:
    Ich habe bisher nur einen gebrauchten aus den Niederlanden für 2700€ gefunden, aber ehrlicherweise noch nicht wirklich viel recherchiert, da mir das Restrisiko (Stand heute) doch etwas zu hoch ist. Der Motor wäre aus dem Baujahr 2022 sprich vom Euro 5 Modell. Weiß jemand, ob sich mechanisch etwas am Motor vom Euro 4 zum Euro 5 Modell geändert hat? Oder hat Yamaha die neue Abgasnorm lediglich durch Softwareanpassungen bestanden. Ich weiß, dass bspw. bei den Serienabgasanlagen der E5-Modelle Kat & Lambdasonde näher am Zylinderkopf sitzen. Sind euch andere mechanische Unterschiede bekannt?

    Bzgl. der verrutschten Keile:
    Das könnte auch eine Möglichkeit sein, wobei ich keinen QS verbaut habe... und dann müsste man davon ja häufiger etwas gelesen haben.:denk Diesbezüglich werde ich bestimmt ein bisschen schlauer, wenn ich mit dem Endoskop reinschauen konnte. Ggf sehe ich ja ein kaputtes Ventil. Wobei dann natürlich wieder die Frage ist welcher Schaden (Zündkerze oder Ventil) zuerst da war und den anderen begünstigt hat.

    Bzgl. Zündkerzen:
    Die Zündkerzen sind vor dem Einbau nicht heruntergefallen. Ich habe sie beim Einbau mit einem Zündkerzenschlüssel vorsichtig zum Gewinde geführt, also auch nicht hineinrutschen lassen, und dann mit 13 Nm angezogen.

    Bzgl. Kupplungspiel:
    Ich habe natürlich am silbernen Drehrad oben am Kupplungszug gedreht, um das Spiel zu justieren (größer zu stellen) und nicht an der Abstandseinstellung vom Kupplungshebel zum Griff. Sorry, das hatte ich undeutlich formuliert.:lachen

    Bzgl. Motorlauf auf einem Zylinder:
    Ob der Motor in der Lage ist auf lediglich einem Zylinder zu laufen weiß ich leider auch nicht. Das Blockieren des Hinterrads ist aber tatsächlich auf den blockierenden Kolben zurückzuführen. Denn mit ausgeschraubten Zündkerzen, sprich keiner Kompression, lässt sich das Motorrad im sechsten Gang (Kupplung nicht gezogen) nicht schieben. Und beim erneuten Startversuch, direkt nach dem Blockieren des Hinterrads, hat der Motor auch nicht gedreht sonder lediglich das Relais des Anlassers kurz geklickt.

    Die nächsten Schritt sind für mich jetzt:

    • Das Bike zur Werkstatt mit dem Endoskop bringen.
    • Mit dem Endoskop mal rein zu schauen (je nach Kolbenstellung versuchen den Kolben herunter zu drücken)
    • Mit dem Endoskop den Schaden zu begutachten.
    • Und selbstverständlich euch auf dem Laufenden halten.

    Gruß

    Richie

  • OK, wenn bei ausgeschraubten Zündkerzen das Hinterrad immer noch blockiert, dann ist etwas mordsmäßig verklemmt. Wenn das am oberen OT bei dem Zylinder mit der defekten Zündkerze passiert ist, dürfte ein Endoskop nur wenig nutzen. Wenn etwas zwischen Kolben und Brennraumwand gekommen ist und dadurch nun das Blockieren passiert ist, dann müssten übergroße Kolben rein, der Zylinder muss aufgebohrt und gehont werden. Ob das bei der MT geht, weiß ich nicht. Dazu muss die Zylinderwand ausreichend dick sein, um den Materialabtrag zu verkraften. Die Pleuellager könnten ein Blockieren verkraften, aber ob sie das schadlos überstanden haben, kann niemand wissen.

    Ich tippe darauf, dass der Zylinderkopf letztlich demontiert werden muss.

    Wenn sich wirklich ein Ventil durch Kontakt mit dem Kolben zerlegt hat, der Zündkerzenschaden also nur sekundär entstand, dürfte das in einer Werkstatt nur mit hohem Kostenaufwand zu reparieren sein. Von einem Tauschmotor mit anderer Euro-Norm würde ich die Finger lassen, das schafft letztlich nur Probleme. Das Motorrad muss in einen Zustand versetzt werden, der der Homologation entspricht. Mit einem Motor einer höheren Euro-Norm dürfte das nicht gehen. Eine Ausnahme wäre, wenn die Norm nur durch die Zündungssteuerung und das Auspuffsystem eingehalten wird, der Motor also über die Euro-Normen hinweg baugleich ist. Dazu weiß ich aber zu wenig.

    In einer Werkstatt würde ich Zerlegungsarbeiten nur mit Kostenvoranschlag machen lassen. Der Arbeitslohn könnte sonst in unerwartete Höhen schnellen.

    Gruß

    Klaus

  • Beim rückwärts schieben ohne Kerzen bewegt sich auch nix?

    Du kannst die Zylinder scheinbar auf 83mm+Einbauspiel aufbohren lassen und anschließend beschichten:

    https://spearsenterprises.com/product/yamaha-fz-07-mt-07-overbore-high-compression-piston-kit-83mm-742-33cc/

    Dann zum Tuner abstimmen und scheiss auf Einzelabnahme, damit rechnet eh keiner 8)

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  • Das Bike ist von der KFZ-Wekstatt zurück und der Motor ist tatsächlich hinüber. Leider hat der Computer der Werkstatt das Endoskop via USB nicht erkannt, weshalb mir der Werkstattmeister und -inhaber die Bilder nicht via E-Mail zusenden konnte. Ich habe sie dann aber vom Display des Endoskops abfotografiert. Die Qualtität könnte natürlich besser sein, aber das Schadenausmaß ist zu sehen.

    Der rechte Zylinder sieht gut aus. Der linke Zylinder ist tatsächlich fertig... Wie auf den Bilder zu sehen ist, fehlt im linken Zylinder der Teller eines Ventils komplett. Wo sich der Teller befindet konnte mir der Werkstattmeister nicht sagen, da der Kolben im linken Zylinder sehr weit oben / nahe des OTs steht und somit nur wenig Platz für das Endoskop vorhanden war. Gonzo das Rückwärtsschieben habe ich zu spät gelesen und bis dato noch nicht ausprobiert.

    Ventilteller Zylinder Rechts (als Vergleich)

    Endoskop rechter Zylinder.jpg

    Abgebrochener Ventilteller am linken Zylinder

    Endoskop linker Zylinder.jpg

    (nicht verwirren lassen, das Datum des Endoskops war nicht richtig eingestellt.)

    Der Werkstattinhaber hat mir gesagt, dass er es für extrem unwahrscheinlich hält, dass der Schaden tatsächlich von der Zündkerze ausging. Er verdächtigt eher das Ventil, das dann den Schaden ausgelöst und die Zündkerze in Mitleidenschaft gezogen hat. Er ist somit unabhängigerweise der selben Meinung wie johannes, und hat eigentlich die identische Argumentation verwendet. Möglich ist ein Materialfehler des Ventils... :denk

    Diesbezüglich werde ich mich nun schriftlich an Yamaha wenden, ihnen die Sache schildern, die Bilder mitsenden und einen Kommentar/eine Einschätzung ihrerseits ,,einfordern". Denn an den Ventilen wurde bisher nie etwas gemacht. Weshalb auch? Das Überprüfen des Ventilspiels ist ja erst bei 40.000km fällt (zur Erinnerung, mein Bike ist gerade mal 23.000km gelaufen).

    Ich vermute, dass im Falle einer Rückmeldung Yahamas das Bike (verständlicherweise) vorgeführt werden muss, um ein Gutachten zu erstellen. Wie das alles aber im Detail weitergehen wird, wird sich zeigen. Selbstverständlich halte ich euch auf dem Laufenden.

    Schönes Wochenende, sowie gute und sichere Fahrt!

    Richie

  • das Rückwärtsschieben habe ich zu spät gelesen und bis dato noch nicht ausprobiert.

    Ja das ist nun auch obsolet. Ich dachte nur, wenn der Kolben sich entgegengesetzt bewegt könnte er sich evtl. noch mal losruckeln. Was aber auch kein wirklicher Fortschritt wäre.

    Nun rührt man da wohl am Besten nichts mehr an :(

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  • Das dürfte leider so nicht stimmen. Kulanz ist eine freiwillige Leistung der Werkstatt oder des Herstellers (Yamaha). Aus der Garantie ist das Fahrzeug schon lange raus. Ich gehe nicht davon aus, dass Yamaha die Kosten für eine genaue Fehlerbestimmung übernehmen wird. Wenn es sich um einen Materialfehler am Ventil handelt, muss alles zerlegt und materialtechnisch von einem Gutachter untersucht werden. Das muss Richie meiner Meinung nach selbst finanzieren, Yamaha wird sicherlich mit Bezug auf die vielen verkauften CP2-Motoren darauf hinweisen, dass ein Materialfehler eher nicht die Ursache sein dürfte. Wenn es ein Materialfehler laut Gutachen war, könnte Richie darauf basierend an Yamaha herantreten bzw. vor Gericht ziehen, um diese Kosten dann neben den Instandsetzungskosten zu erhalten. Das ist ein beschwerlicher und nicht risikofreier Weg. Da würde ich eher ein neues Motorrad kaufen und mir diesen Stress sparen.

    Richie schreibt, dass er selbst alle Wartungen durchgeführt hat. Damit fehlt eine der Grundvoraussetzungen für eine Leistungsübernahme aus Kulanz: die Bestätigung der Wartungen durch eine Fachwerkstatt. Bei Selbstwartung ist nie klar. ob die Wartungen analog des Yamaha-Plans durchgeführt wurden. Ob das, was in dem von Richie benutzten Buch (Reparaturanleitung von Bucheli) steht, damit übereinstimmt, kann ich nicht beurteilen. Selbst wenn dort alles richtig beschrieben ist und alles so gemacht wurde, es fehlt einfach der Nachweis über die Durchführung sämtlicher Wartungen durch eine Fachwerkstatt.

    Daher glaube ich, dass es keine Kostenübernahme durch Yamaha geben wird. Natürlich drücke ich trotzdem die Daumen.

    Gruß

    Klaus

  • Ventile abreißen gibt es nicht so unfassbar viele Gründe. Aber ist nicht immer leicht zu identifizieren, was es dann wirklich war. Wenn es sich nicht häuft, ist auch die Frage, ob es den Aufwand wert ist.

    Eine Möglichkeit ist, dass das Ventil in der Ventilschaftführung frisst/klemmt und dann der Kolben das Ventil trifft.

    Eine andere Möglichkeit ist zu geringes Spiel und dann in Folge thermische Überlastung (maßgeblich Auslassventil).

    Dann gibt es noch Fremdkörper (wo die Zündkerze theoretisch eine Rolle spielen kann). Wenn der zwischen Ventil und Sitz kommt, kann es den Teller schief stellen, wird dann beim nächsten Mal vielleicht wieder gerade gebogen und dann kommt es auf kurz oder lang zu einem Ermüdungsbruch. Je nach Material des Ventils potentiell auch sehr schnell (da bin ich aber dann ganz weit außerhalb meines Expertise-Bereichs - definitiv kein Materialwissenschaftler).

    Ändert alles nix für dich. Bei Yamaha anfragen kostet nix, aber mach dir vielleicht keine allzu großen Hoffnungen. Gebrauchter Motor oder anderes Motorrad und deins verkaufen/schlachten steht dann wohl leider an. Eine kosteneffiziente Reparatur halte ich für nahezu ausgeschlossen, da du ziemlich sicher Block, Kopf, Ventile, Kolben, Pleuel neu brauchst. Wenn Yamaha da überhaupt Ersatzteile lieferbar hat.

  • Ich tippe auf null Kulanz aufgrund selbst durchgeführten Wartungen.

    YAMAHA MT-10 SP (2022)

    Zubehör: Akrapovic, Komfortsitzbank, kurzer KZH, Heizgriffe, SP Connect Halterung, SW-Motech Tankrucksack

    YAMAHA XSR 700 (2020)

    Zubehör: Akrapovic Double, LED H4 Philips, Rizoma LED Blinker, Rizoma Kotflügel vorn, Rizoma Heckumbau, Heizgriffe, USB Dose, SP Connect Halterung, SW-Motech Tankrucksack

  • Kurzes Update:

    Ich habe Yamaha kontaktiert und ihnen die Situation geschildert. Wie vermutet, soll ich das Motorrad bei einer der Vertragswerkstätten in der Nähe vorbeibringen. Diese wird sich das Ganze dann ansehen und Rücksprache mit Yamaha wegen einer möglichen Kulanzregelung halten. Die Vertragswerkstatt ist bereits kontaktiert, und ich kann das Motorrad in den nächsten Tagen vorbeibringen.

    Ich halte euch auf dem Laufenden.

    LG
    Richie

  • Also,

    wie bereits vermutet, gibt es von Yamaha leider keine Kulanzreglung, da die Wartungen nicht bei einer Yamahawerkstatt durchgeführt wurden, und das Motorrad schon recht "alt" ist. Den Motor in der Vertragswerkstatt zerlegen zu lassen, um das Schadenbild komplett betrachten zu können, würde allein schon 800€ kosten. Ob dann bestätigt werden kann, dass der Schaden vom Ventil ausgeht, ist schwer bis nahezu unmöglich zu sagen. Erfahrungsgemäß der Vertragswerstatt läge aber eine Reparatur bei über 6.000€. Das macht also absolut keinen Sinn, da ich das Motorrad vor knapp 4 Jahren für 6.400€ gekauft habe. Laut Yamahavertragswerkstatt habe ich auf das Ventil bezogen einfach einen 6er im Lotto gezogen - leider halt im negativen Sinne. Wären pi mal Daumen zwei Wartungen dort gemacht worden, hätte Yamaha laut Vertragswerkstatt ggf einen Anteil der Kosten übernommen.

    Jetzt steht die MT erstmal wieder in der Garage und ich überlege, wie es weitergeht.

    Liebe Grüße

    Richie


    Ps: Durch die Blume wurde mir bestätigt, dass in nicht allzu langer Zeit eine R9 auf den Markt kommt.