Kleines Beispiel meines Arbeitskollegen, der zuerst eine Zoe hatte, dann ein Tesla Model S 85 und jetzt ein Tesla Model X 90D. Der hat seine Teslas so gut wie nie zu Hause geladen. Es gibt noch zu viele Ladestationen, die kostenlos sind. Er lädt immer außerhalb. Der Akku ist groß genug, dass er nur 1x pro Woche laden muss. So viel zu der Meinung, dass jeder eine Ladestation braucht.
Klar funktioniert es nicht für jeden aber für die meisten eben schon.
Die anderen sollen halt weiter ihren Verbrenner fahren. Dieses digitale 100%-oder-gar-nichts-Denken halte ich für sehr borniert. Es gibt Leute deren Horizont ist ein Kreis mit dem Radius Null und das nennen sie dann ihren Standpunkt. Zitat Albert Einstein und ja, es ist besonders auf dich bezogen, Wicked.
Wird dir dein Laternenparker-Scheinargument denn nicht langsam zu blöd?
Ich und viele andere haben die idealen Voraussetzungen und haben nur Vorteile bei der Nutzung eines E-Autos.
Moin coparni,
das Kompliment mit dem eingeschränkten Horizont gebe ich gerne an Dich zurück.
Nur weil Du (und viele andere) ideale Voraussetzungen haben, heißt das nicht, dass diese Anderen auch gleichzeitig die Mehrheit bilden. ("die meisten")
Wo Du zweifelsfrei ebenfalls ideale Voraussetzungen hast, ist beim ignorieren der Realität.
Daher hier für Dich etwas Realität aus 2018:
ZitatAlles anzeigenAutobauer überbieten sich mit Werbung für ihre Elektroautos - und auch die Politik will sie, in Europa wie in China. Aber die Käufer zögern weiter. Ein Blick auf die Kundschaft in Deutschland zeigt, wo das Problem liegt.
Die Autofahrer in Deutschland können inzwischen unter 27 reinen Stromern wählen, vom Elektro-Smart bis zum Tesla.
Der Staat lockt mit Kaufprämien und Steuernachlässen, die Kommunen mit Parkplätzen. Trotzdem fahren nur wenige auf das Elektroauto ab: (...)
"Wer zu Hause eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat und am Arbeitsplatz auch noch kostenlos laden kann, der fährt umweltfreundlich und günstig", sagt Reinhard Kolke, Leiter des Technikzentrums des ADAC in Landsberg am Lech.
Das Problem ist nur: Das ist eine kleine Minderheit.
Mag ja sein, dass Dein Bekanntenkreis vornehmlich aus idealtypischen E-Auto Nutzern besteht.
Daraus zu schließen, dass dies unter den 40 Mio. Autofahrern auch gleich die Mehrheit sei, ist wohl eher Wunschdenken zu nennen.
ZitatUnd ja, der Endkunde hat die Freiheit zu entscheiden. Aber diese Freiheit entsteht nur aus Optionen.
Und die wurden lange von den etablierten Herstellern künstlich vermieden weil das Geschäftsmodell und die bestehenden Strukturen einfach nicht zu den annähernd wartungs- und verscheißfreien Elektroantrieben passt.
Das schöne an einer freien Marktwirtschaft ist doch, dass Mitbewerber - wie TESLA - den Kunden Optionen bieten können.
Und wenn der Bedarf tatsächlich vorhanden ist, werden diese Mitbewerber die unflexiblen alteingesessenen Firmen entweder vom Markt verdrängen oder diese zu mehr Flexibilität zwingen.
Nur scheint bei einem Anteil von derzeit so meine ich unter 2% die Nachfrage ja nicht so riesig zu sein.
Dass derzeit immer mehr etablierte Autobauer die E-Mobilität angeblich zu ihrer Zukunft machen, ist MEINER MEINUNG NACH mehr dem künstlichen Hype und ggf. der latenten Angst, am Ende zu viel Rückstand zu haben, zuzuschreiben, als einer sich am Markt widerspiegelnden Nachfrage, die gedeckt werden will.
Etwas, dem ich auch nicht unumwunden zustimmen kann, ist Deine Theorie, dass der Durchbruch der E-Mobilität vornehmlich von den etablierten Autobauern verhindert wurde und wird.
Klar, dass sich die herkömmlichen Autohersteller gerne noch länger am "Aftersalesgeschäft" eine zweite goldene Nase verdienen möchten, kann man wohl kaum bestreiten - nur wenn die (neue) Konkurrenz dem Kunden ein besseres Gesamtpaket anbietet, dann ist das eben so. Kann man sich ärgern oder mitziehen.
Deine offensichtliche Einschätzung dahinter würde nicht nur System stecken, sondern dies wäre auch der Grund für die bisher trübe Verkaufsbilanz der E-Autos, kann ich so nicht teilen.
ZitatNur 10 % wird mit dem Verkauf von Neuwagen gemacht. Das Aftersalesgeschäft bricht mit Elektroautos fast völlig weg. (...) Die angeblichen Tesla-Jäger haben schon an der Startlinie versagt. Vielleicht dürfen die aber auch nicht zu gut sein.
Fakt ist, dass niemand Tesla oder andere Mitbewerber daran hindert, den Kunden ihre Offerten zu machen.
Im Fall von Tesla ist Musk wohl das größte Problem.
Und generell das Hauptproblem, sind die Nachteile in Punkto tägliche Nutzung, die das E-Auto für die meisten !!! noch immer hat.
Aber dass Du nicht dazu gehörst und Dein Kollege seinen TESLA so wenig fährt, dass er nur einmal pro Woche aufladen fährt, will ich gerne glauben.
Auch stelle ich nicht in Abrede, dass die Reichweite (wie weit wäre die?) dieses Parade-Teslas und seines Fahrers auch bei vielen anderen für eine Woche ohne laden reichen könnte.
Diese Anderen müssten dann folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Geld für einen Tesla
- relativ wenig Fahrtstrecke
- Lademöglichkeit, wenn schon nicht zuhause, dann auf der Arbeit
- oder eine alternative Lademöglichkeit und dazu Lust beim Laden Zeit zu verbringen
Gut, das Laden könnte man mit dem Samstäglichen Einkauf koppeln.
Wenn man den Supermarkt nach Lademöglichkeit selektieren will - was aber, wenn man lieber auf dem Wochenmarkt einkauft?
Leute die diese Voraussetzungen erfüllen, wird es sicherlich ein paar geben.
Nur ist das ganz offensichtlich noch eine große Minderheit.
PS
Bis Du eigentlich bei Motor Talk im Tesla Bereich unterwegs?
Dort zieht man sich an jedem neuen Tesla Supercharger hoch.
Weil die kann man bequem bei einer Fahrt quer durch unsere schöne Heimat abklappern.
Meine bescheidene Meinung ist nur, dass nicht jeder erpicht darauf ist, eine Fahrt von Flensburg nach München generalstabsmäßig zu planen.
Freundliche Grüße